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Sonntag, 1. August 2010

Impudenz des Monats Juli 2010

Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Für diesen Titel gab es in den letzten vier Wochen wieder besonders viele Bewerber.
Merkel preschte mit ihrer Urlaubs-PK vor („Alles in bester Ordnung“), Adolf Sauerland versuchte es mit seiner Strategie „ich sag‘ gar nichts, das meine Pensionsansprüche gefährden könnte“ und natürlich Eva Herman, die beinahe sogar mich von der Existenz Gottes überzeugte - der Gedanke, daß eine Strafe Gottes in Person von Eva Herman über uns gekommen sei, wirkt gar nicht so abwegig.

Schließlich zog aber der Chef des deutschen Episkopats; Erzbischof Robert Zollitsch an seinen Konkurrenten vorbei. Er ist für mich die Impudenz des Monats.

Der geborene Donauschwabe kann auf der nach unten offenen Brechreiz-Auslöse-Skala für Bischöfe vielleicht nicht ganz seinen Kollegen Mixa und Müller das Wasser reichen; zugegeben.

„Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller ist ein willfähriger Helfer beim Missbrauch von Kindern. Er hat den Pfarrer von Riekhofen wieder eingesetzt obwohl der bereits wegen zweifachen Kindesmissbrauchs verurteilt war. Damit hat er auch gegen die Regeln seiner Kirche verstoßen. Aber Müller ist ein typischer Kirchenfürst. Unbarmherzig, gemein und völlig verantwortungslos. Bei ihm lässt sich kaum noch ein menschliches Wesen erkennen. Aber dafür ist er genau wie sein Mitbruder und Mittäter Mixa typisch für die katholische Kirche, bei der der Ratzingerpapst ja auch den Kindesmissbrauch gefördert hat. [...] “
(Jochen Hoff, 01. 08.10)

Zollitsch ist aber in Punkto Lügen und Vertuschen seinen bayerischen Kollegen durchaus ebenbürtig, wie man beispielsweise Skydaddys vorbildlicher Aufklärungsarbeit der letzten Wochen entnehmen kann.
Wie schäbig sich seine Diözese und er sich persönlich gegenüber den Sexopfern seiner Pfarrer verhält, kann man in vielen Postings von „Skydaddy‘s Blog“ nachlesen.

Diese Leistung Zollitsch‘ hätte allein aber noch nicht für den Impudenz-Titel ausgereicht.
Zu allgegenwärtig sind Raffgier, Kinderquälereien und Lügen in den Bistümern des Jahres 2010.

Der Freiburger Oberhirte aber hat mit einem Kurzauftritt in der Evangelikalen-Erfreungs-Reportage des SWR „Auf gefährlicher Mission – Missionare im Kreuzfeuer“ (ausgestrahlt am Mittwoch, 28. Juli 2010, 23.45 Uhr im Ersten) noch einmal auf den meiner Ansicht nach verachtenswertesten und perfidesten Aspekt des Christentums hingewiesen - die Mission.

Das offizielle deutsche Protestantentum schämt sich schon ein wenig für die Gräuel und Untaten der Missionare, welche in den vergangenen Jahrhunderten Millionen von Menschen ausgerottet und ins Unglück geführt hatten:

"Missionare müssen Grenzen achten" Sie müssten respektieren, wenn andere nichts mit ihrem Glauben anfangen könnten. Vor allem aber dürften sie "keinen psychischen Druck ausüben". (Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland)

Der oberste Bischof Deutschlands, Freiburgs Zollitsch ist dagegen vollkommen unbelehrbar und begrüßt es, daß Christen so eifrig missionieren, daß sie dabei auch ihr Leben geben.

Mission ist; das muß man immer wieder betonen, kein Kennzeichen aller Religionen.

Juden missionieren nicht.

Buddhisten missionieren nicht.

Es sind vor allem Christen, aber auch Moslems, die von einer fundamentalen Respektlosigkeit gegenüber anderen Kulturen geprägt sind.
Christen zeichnet es seit mehr als 1700 Jahren aus sich selbst für den Nabel der Welt zu halten. Sie kultivieren ein so extremes Superioritätsgefühl, daß sie keinerlei Hemmungen haben, Natur, Tierarten, Kulturen, Völker, ganze Landstriche auszurotten, um allem den Stempel „Christ“ aufzudrücken.
Noch heute sind die selbsternannten Herrenmenschen auf dem ganzen Planeten unterwegs, um die Ärmsten und Wehrlosesten mit ihrer Ideologie zu infizieren.
In Papua Neuguinea und einigen Südamerikanischen Dschungelgebieten existieren tatsächlich noch ein paar wenige echte „Naturvölker“, die seit Jahrtausenden im Einklang mit ihrer Umwelt leben, ohne jemals ihre Lebensgrundlagen zu zerstören und in Kriminalität und Trinksucht zu verfallen.
Aber nirgends sind die christlichen Eiferer weit, die den „Wilden“ nachhaltig ihr Leben verderben, indem sie ihnen „sittliche Kleidung“ aufdrängen und ihr kulturelles Wissen grundsätzlich zerstören.
Sie kommen daher als Wohltäter, indem sie beispielsweise scheinbar selbstlos medizinische Hilfe anbieten (oftmals für Virenerkrankungen, die die Missionare selbst erst eingeschleppt hatten), wenn sie sich dafür „zu Jesus bekennen“.

Es ist überall das gleiche Bild:

Die katholischen Organisation "Don Bosco" in Kambodscha lockt beispielsweise hunderte hungernde Kleinkinder sonntags auf ihr Missionsboot.
Man kommt menschenfreundlich daher und bietet ihnen eine warme Mahlzeit (etwas dünne Fischsuppe) an - aber die wird keineswegs altruistisch ausgeteilt, sondern erst nachdem man in sadistischer Weise die ausgemergelten Kleinkinder stundenlang in der Hitze mit Bibellesungen und Gottesdiensten traktiert hat.

So doof sind die Missionare nicht, als daß sie nicht wüßten, daß für den Gottesdienst allein niemand käme.

Die Selbstüberschätzung und Geringschätzung anderer Kulturen ist wohl nirgends in so gemeiner und abstoßender Weise konzentriert, wie im Missionsanspruch der Christen.

Mission sei auch heute noch ein fundamentaler Auftrag der Kirche, so Zollitsch.
„Weil Gottes Liebe alle Menschen umfasst, ist auch der Missionsauftrag der Kirche an alle Menschen gerichtet“, so der Erzbischof.
(missio.de Oktober 2009)

Die hochdestruktive Arbeit der Missionare wird auch heute noch als „Pflicht angesehen:

Jesus Christus ist unsere Hoffnung, von dem Zeugnis zu geben wir der Welt schuldig sind (1 Petr 3,15).
(missio)

Zollitsch ruft seine Gläubigen immer wieder dazu auf, verstärkt missionierend zu wirken.

Offenbar will der perfide Bischof zu den längst alle Hemmungen hinter sich gelassen habenden Evangelikalen aufholen.

Keine Spur von Distanzierung zu den im SWR-Film breit beworbenen Fanatikern der „Liebenzeller Mission“, die weltweit friedlichen Buddhisten und Angehörigen von Naturreligionen zu Leibe rücken.

Missionsdirektor Martin Auch von der "Liebenzeller Mission" definiert im Film völlig ohne Realitätsbezug christlicher Mission und Märtyrertum:
"Märtyrer sind im christlichen Bereich immer Menschen, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden und nicht aufgrund irgendwelchen Schadens, den sie anderen Menschen zufügen. Christliche Überzeugung provoziert manchmal, etwa wenn mancherorts Drogenkartelle auffliegen, weil die Dealer Christen werden und ihr Leben ändern.“

Als ob nicht gerade die Drogen-Hauptakteure der Welt, die italienische Camorra, die amerikanische Mafia und die kolumbianischen und mexikanischen Drogenkartelle durch und durch katholisch geprägt wären!

Die menschenfeindlichen, weit rechtsaußen stehenden deutschen Evangelikalen waren dementsprechend begeistert von der Christen-Werbesendung des Südwestfunks:

"Auf gefährlicher Mission – Missionare im Kreuzfeuer" zeichnet ein erfreulich differenziertes Bild christlicher Einsätze. Missionare werden hier nicht als Eroberer und Eindringlinge gezeigt, sondern vor allem als Menschen, die wegen ihres Glaubens Gutes tun möchten. (die-evangelikalen.de)

Mission, Zollitsch‘ Baby.

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