TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Dienstag, 30. September 2008

Wenn das Grundgesetz für einen nicht mehr gilt…

»Für die alten Menschen, die in diese Mühlen hineinkommen, bedeutet es, dass sie eigentlich völlig rechtlos sind, dass das Grundgesetz für sie eigentlich dann gar nicht mehr gilt, und man froh sein muss, wenn man vorher sterben darf.«

Zu dem Schluß kommt Gerontopsychiater Rolf Hirsch.

Vorher hatte das unter anderem auch schon die 79-Jährige Bettina Schardt aus Würzburg erkannt, als sie mit Hilfe von Roger Kusch den Löffel abgab - BEVOR sie ins Pflegeheim mußte.
Dabei hatte sie sich insbesondere bei der Vorstellung gegruselt, daß eine Person wie Bizarra Käßmann sie im Heim besuchen würde.
Sie mit Bibelversen zu zuschwafeln würde und man hätte nicht die Möglichkeit die Bischöfin „abzuschalten“.
Das Thema Sterbehilfe, die Rolle Kuschs und die Rolle der Kamera-geilen Bischöfe habe ich bereits in einigen Post behandelt.
Natürlich sind da die Heuchler der Christenfraktion unübertrefflich - so sagte doch Bizarra Käßmann tatsächlich im Interview mit der „Neuen Presse“:
"Diese selbstherrliche Inszenierung finde ich einfach abstoßend. Er hätte der älteren Dame, die nicht krank war, sondern Angst vor dem Pflegeheim hatte, einfach sagen können, ich nehme sie bei mir auf, ich pflege und kümmere mich um sie."
Ach, wie realitätstauglich - alte Leute, die nicht mehr leben wollen, sollen alle privat in Kuschs Wohnung unterkommen. Und dann?

Letzte Woche habe ich mir gerade dazu zwei Bücher gekauft, die ich hier noch einmal empfehlen möchte:
1.) Claus Fussek und Gottlob Schober: „Im Netz der Pflegemafia - Wie mit menschenunwürdiger Pflege Geschäfte gemacht werden“ C. Berlelsmann 2008. ISBN 9-378-570-01009-9
2.) Claus Fussek und Sven Loerzer: „Alt und abgeschoben. Der Pflegenotstand und die Würde des Menschen.“ Herder Verlag 2005. ISBN: 978-3-451-05862-2

Zu den grausamen und menschenverachtenden Zuständen in deutschen Pflegeheimen, in denen Folter an der Tagesordnung ist, haben schon viele Menschen publiziert - aber insbesondere die in den Bundesländern regierende C(HRISTLICH) DU kürzt gerne bei den Alten und Pflegepersonal - wer erst einmal, schwach, hilflos und/oder verwirrt ist, wehrt sich auch nicht mehr, wählt vermutlich auch nicht und ist daher im Radar der CDU-Politiker unsichtbar.
Wir brauchen auch das Geld woanders dringender - gestern gab es gerade die Meldung, daß es nun eine Bundesbürgschaft von 26.600.000.000 Euro für die Rettung der Hypo Real Estate Bank gibt.

Wer jetzt noch nicht kotzt, sollte sich einen Bericht von Report Mainz ansehen, in dem dargestellt wird wie Amtsrichter Michael Irmler aus dem baden-württembergischen Nürtingen mit Pflegebedürftigen Menschen umspringt.
In 62 Fällen soll er, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, entgegen der gesetzlichen Regelung, vielfach keine Anhörung der Betroffenen durchgeführt und trotzdem Bettgitter und Fixierungen angeordnet haben.
Diese alten Menschen wurden mit Bettgurten und Gittern gefesselt. Gegen ihren Willen und ohne daß der liebe Herr Irmer sich die Mühe machte mit ihnen zu sprechen.
Acht der betroffenen Damen und Herren hatten „Glück“, denn zu dem Zeitpunkt, als der Richter angeblich die Anhörung mit ihnen durchgeführt haben will, waren sie bereits lange tot.
Die Methode Bettina Schardt/Kusch ist wohl der einzige Ausweg aus der Falle, in die unsere christliche Gesellschaft die nicht mehr produktiven Mitglieder stopft.
Schade, daß es hier keinen Ehrenkodex wie beispielsweise in Japan gibt - sonst würde man jetzt Irmler höflich dazu auffordern nachhause zu gehen, um Seppuku zu begehen.
Das ARD-Magazin zeigt dazu einige Bilder, die nichts für empfindliche Mägen sind, die aber ALLTAG sind - wir gucken aber alle weg:

Damit sind auch Richter Teil eines menschenverachtenden Systems. Viele Unfälle könnten womöglich verhindert werden. Das Bettgitter zum Beispiel brachte diese Frau in eine bedrohliche Situation. Ihr Bein war bereits blau angelaufen, als sie die Pflegerinnen befreiten. Hier wurde eine alte Frau am Bett festgebunden. Sie erstickte nach einem langen Todeskampf.

Richterin Andrea Fuchs vom Amtsrichterverband, der in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen aktiv ist erklärt allerdings - quasi zur Ehrenrettung des Kollegen Irmler - davon, daß die deutschen Amtsrichter derart überlastet sind, daß sie diese Art Entscheidungen gar nicht seriös treffen können.
Erinnert mich an Roland Koch, der sich im letzten Hessischen Wahlkampf echauffierte, daß Jugendliche Straftäter nicht schneller abgeurteilt werden - bis herauskam, daß seine CDU-Regierung die Jugendrichterstellen so drastisch weggekürzt hatte, dass es in Hessen die längsten Verfahren gibt.

So ist es wohl in Deutschland 25 Jahre nachdem Helmut Kohl die „geistig moralische Wende“ erklärte:
Menschenwürde für alle, können wir uns leider nicht mehr leisten.

Mit der CDU an der Macht beschränkt man sich da auf die Würde von Banken und Unternehmen.

Montag, 29. September 2008

Schon verblüffend wie die Uhren in Bayern gehen.

So ziemlich jeder, der sich ein bißchen für Politik interessiert, wird wohl gestern um 18 Uhr gedacht haben, „jetzt rollt Hubers“ Kopf.
Die Prognose (43%) war schließlich schon derartig desaströs, daß selbst bei äußerster Faktendehnung nichts mehr schön zu reden wäre für den niederhinigen Parteichef der CSU.
Der gute Mann mußte sich offenbar ja auch erst einmal richtig Mut antrinken, bevor er sich vor die Kamera traute.
Mal abgesehen von allen politischen Positionierungen - faktisch übernahm Huber eine Partei, die fast ein halbes Jahrhundert mit unangefochtenen absoluten Mehrheiten gottgleich geherrscht hatte. Mit 58,19 % der Delegiertenstimmen wurde er am 29. September 2007 auf dem CSU-Parteitag zum Parteivorsitzenden gewählt und schaffte es in GENAU einem Jahr die Partei von ihrer Zweidrittelmehrheit im Landtag auf 43 % zu drücken.
Ob dabei Berlin, Voodoo, Brüssel, dumme Zufälle, Washington oder Sonnenfinsternisse eine Rolle gespielt haben, ist bei dem beispiellosen Absturz egal - der Kopf des Verantwortlichen muß rollen.
Hans Michlbauer resümiert, der Mythos CSU müsse auch in Zukunft erhalten bleiben: "Es ist nicht fünf vor zwölf, es ist fünf nach zwölf!"
Konsterniert schreibt die SZ:
„CSU-Chef Erwin Huber klebt am Amt - und lehnt den angebotenen Rücktritt der Generalsekretärin Haderthauer ab.“
Realschüler Erwin H. versteht ganz offensichtlich gar nicht was da gestern gelaufen ist - das war keine kleine Kommunikationpanne, sondern ein Quittung vom Wähler.
Es war nicht so, daß die CSU alles großartig gemacht hätte und lediglich beim Kommunizieren patze, sondern sie hat eben schlecht regiert und taktiert.

Da ist an erster Stelle Huber selbst zu nennen, der als Finanzminister und Vizechef im Verwaltungsrat der Bayern-LB schon im März tatenlos mit ansah, wie die zweitgrößte Landesbank Deutschlands 4,3 Milliarden Euro verdaddelte.
Nicht genug damit - Huber ist auch beratungsresistent und so kam letzte Woche vor der Wahl heraus, daß seine Landsbank schon wieder bis zu 1,3 Milliarden Euro bei Hypothekenzinszockerreien mit Lehmann Brothers verloren hat.

Taktisch extrem verblödet war es zudem, daß Huber als einziges Wahlkampfthema die Pendlerpauschale einfiel:
Erst vor zwei Jahren hatte die CSU die Pendlerpauschale abgeschafft, schreibt nun das Wiedereinführungskonzept bei der LINKEn ab, votiert aber auch wieder im Bundestag dagegen, als andere Parteien den CSU-Antrag wörtlich in den Bundestag einbringen und gibt damit offiziell dem bayerischen Wähler bekannt:
„Wir haben ohnehin nichts zu melden, nichts zu sagen und sind sogar mit 2/3-Mehrheit in Bayern so schwächlich, daß wir die Pendlerpauschale eh nicht wieder zurück bekommen können“.

Schließlich möchte ich noch erwähnen, daß die CSU auch in ihrer Bildungspolitik grandios scheiterte. Da hatte Stoiber noch 2006 in der Föderalismusreform dafür gesorgt, daß alle Kompetenzen der Bildungspolitik ausschließlich Ländersache sind und sich stets auf die eigene Brust geklopft, weil die bayerischen Schüler ja so spitze wären.
Haltbar ist die Theorie allerdings nicht.
Die OECD prügelt ja dauernd auf Deutschland ein, weil hier kaum noch Akademiker ausgebildet werden: Als „verblüffend“ und „besorgniserregend“ bezeichnete es der Pariser OECD-Generalsekretär Angel Gurría, dass in Deutschland nur 21 Prozent der 15-Jährigen für sich ein Studium überhaupt in Betracht ziehen. Im OECD-Schnitt sind dies 57 Prozent.

Obwohl es jetzt schon einen extremen Bedarf an Ingenieuren und anderen Fachkräften gibt, kürzen deutsche Bundesländer munter weiter:
Während der Anteil der Bildungsausgaben an den Gesamtausgaben der öffentlichen Hand zwischen 2000 und 2005 im Mittel von 12,8 auf 13,2 Prozent stieg, sank er in Deutschland von 9,9 auf 9,7 Prozent.
Dazu schrieb ich vor Wochen: Pro 100 000 Erwerbstätige im Alter von 25 bis 34 Jahren gibt es im OECD-Schnitt 1649 Hochqualifizierte mit naturwissenschaftlich-technischem Studium. Der DURCHSCHNITT einer Ländergruppe, zu denen Mexiko, Ungarn, Portugal und die Türkei gehören.
Deutschland liegt mit 1423 Hochqualifizierten massiv UNTER dem Schnitt.

Generell kacken die Deutschen bei der Akademikerquote im internationalen Vergleich ab:
Im OECD-Durchschnitt erwerben bereits 37 Prozent eines Jahrgangs einen Hochschulabschluss - Deutschland schafft gerade mal gut 20 %.

Angesichts des CSU-Debakels lohnt aber auch ein Blick auf die einzelnen Bundesländer in dieser Angelegenheit. Meldungen über nicht besetzbare Ingenieurstellen, über fehlende Ärzte oder einen Lehrermangel häufen sich. Wir werden zudem durch die demographischen Entwicklung in der nächsten Dekade ein Schrumpfung der Studienanfänger-Jahrgänge (18 - 20 -Jährige) um ~ 200.000 Menschen erleben.
Für den gleichen Zeitraum erwarten Experten, dass die Nachfrage nach Hochschulabsolventen um etwa 320 000 steigt, also um jährlich 32 000 Absolventen.

Eine ökonomisch betrachtet katastrophale Entwicklung für Deutschland - denn mit dem immer gravierenderen Mangel an Fachkräften wird das Rückgrat der Betriebe der Bundesrepublik zerstört.
KLAUS KLEMM, einer der einflussreichsten Bildungsforscher und Professor emeritus der Universität Duisburg/Essen sagt dazu:
Bereits ein erster Blick auf die Anteile, die die einzelnen Länder an der bundesweiten "Akademikerproduktion" haben, und auf die, die ihren "Akademikerverbrauch" kennzeichnen, zeigt erhebliche Ungleichgewichte. Legt man die Zahlen der Hochschulabsolventen des Jahrs 2007 zugrunde und zieht zur Ermittlung der Nachfrage die Zahlen der jüngeren (unter 40-Jährigen) beschäftigten Akademiker in den einzelnen Bundesländern heran, so wird die innerdeutsche Unausgewogenheit deutlich. Auf der einen Seite findet sich Nordrhein-Westfalen, das 22,4 Prozent der Hochschulabsolventen stellt und 19,8 Prozent der unter 40-jährigen Akademiker beschäftigt. Auf der anderen Seite steht Bayern, das bei einem Absolventenanteil von 14 Prozent bei den beschäftigten jüngeren Akademikern einen Anteil von 16,7 Prozent erreicht. In Ländern wie Bayern, Hessen und auch Baden-Württemberg übersteigt der Bedarfsanteil den Ausbildungsanteil.
Bayern muß jedes Jahr 7200 Akademiker aus anderen Bundesländern und dem Ausland anwerben, weil das CSU-Land selbst in der Hochschulpolitik schläft. Bayern ist also ein NEGATIVER Ausbildungsstandort - muß dringend Akademiker importieren (und ähnlich übel sieht es in den anderen großen CDU-regierten Bundesländern aus).
Wollte Bayern seinen aktuellen Akademikerbedarf selbst decken, müsste das Land eine Universität von der Größe der Münchener Ludwig-Maximilian-Universität und eine Fachhochschule von der Größe der Fachhochschule München, die zusammen derzeit jährlich gut 7000 Absolventen hervorbringen, zusätzlich betreiben. Er müsste dann für diese zusätzliche Hochschule - bei Kosten je Absolvent von durchschnittlich 35 000 Euro - mehr als eine Viertelmilliarde Euro jährlich aufbringen.
Bayern taugt also auch auf dem Gebiet Bildungspolitik als NEGATIVBEISPIEL und nicht etwa als leuchtendes Vorbild, wie es der Huber-Erwin immer behauptet.
Um seiner Sicht der Dinge folgen zu können, muß man schon mindestens drei bis vier Maß trinken.

Sonntag, 28. September 2008

Kurz.

Das wird das kürzeste von bisher 466 Postings.


Bisherige Tammox-tags zur



CSU = 26


Zu Beckstein = 2

Zu Bayern = 12

Zu Huber = 13

Zu Stoiber = 7

Zu Söder = 2


Derzeitiger Stand der Hochrechnungen der Bayerischen Landtagswahl:


CSU = 43 %. (Nach fast 61 % im Jahr 2003)


Mein Kommentar:


Ätschibätschi! Hehehehe! Im Gegensatz zur Aussage des ordentlich besoffenen Hubers ist das das kein „schwarzer Tag für Bayern“, sondern ein GUTER TAG für Bayern.

Samstag, 27. September 2008

Was war das denn?

Da wartet man auf die Debatte der US-Präsidentschaftskandidaten und dann ist die Frage, ob der Wirrkopp aus Arizona überhaupt erscheint schon der spannendste Teil gewesen.

Jens Berger war schon prophetisch mit seinem Hinweis auf Roosevelts New Deal von 1932 - in der Tat ein erschreckender Vergleich mit den heute aktiven Pfeifen, die sich beide um jede konkrete Aussage drücken.
Obama kann recht hübsch aufsagen was wer wann falsch gemacht hat und beide sind in der Lage einigermaßen verständlich darüber zu parlieren, was sie für die Zukunft gerne erreichen würden.

Nur das „WIE“ lassen sie beide aus.

Vom Demokraten weiß man darüber gar nichts - was immerhin schon besser ist, als der GOP, der offenbar mit den in den letzten Jahren so grandios gescheiterten Rezepten (Militär, Marktmacht) weiter machen will.
Wie der Koch vor der vollkommen versalzenen Suppe, der feststellt, daß das salzstarrende Essen jetzt aber wirklich ungenießbar wäre und zur Abhilfe ein größeres Salzfass ordert - so habe es man ja immer gemacht.
In dem Bild wäre Obama derjenige, der eine Nasenspitze in die Küche steckt und sagt, daß die Suppe aber bald wieder schmecken möge.

In der Spiegelfechtersprache heißt das dann:
„Anders als Roosevelt hat Obama keine Vision. Er propagiert den „Change“, will seinen Wählern aber nicht so wirklich erzählen, was er eigentlich ändern will. Für die Kreditkrise hat Obama weder Lösungen noch konkrete Ideen parat. Er „weiß“ dafür aber, dass der Bernanke-Paulson Plan „fehlerhaft“ sei, schweigt sich aber über Alternativen aus.“

Ich habe immer noch nicht verstanden, ob Obama wirklich gar keine Vorstellungen hat, oder ob er sie nur nicht sagen will, weil die Wähler so ein scheues Reh sind.
Was ihnen gefällt, ist wenn sie sich in einem Kandidaten wiedererkennen können und das heißt in Amerika offenbar.
Unbedarft, selbstbewußt, ungebildet, fromm und militant.
Was sollen also die Präsidentschaftsdebatten eigentlich?
Vielleicht sollte man den US-Präsident eher bei „American Idol“ per Ted ermitteln lassen.
Mit den Disziplinen „Bibel auswendig aufsagen“, „Wie diffamiert man den Rest der Welt am besten?“, „Striptease“ und „fastfood fressen“.

Sarah P. hätte dann wohl auch die guten Chancen, wie nach dem derzeitigen Verfahren.
Ein Bewerbungsvideo hätte ich auch schon mal:

Ist das nicht hübsch?
Für nur acht Dollar - das sind gerade mal fünf Euronen - kann man das einmal von oben per Rundflug erkunden.

Ich rege ein paar Loopings an, so daß sich die fastfoodfressende Palin-Fans übergeben müssen und es von oben dann auf sie herab regnet………

PS:
Der Vollständigkeit halber; CNN hat eine Umfrage nach der Debatte gemacht:
Fifty-one percent of those polled thought Obama did the better job in Friday night's debate, while 38 percent said John McCain did better.

Freitag, 26. September 2008

LOB

Auch das muß ja mal sein.

Zweimal erwähnte ich schon „Deutschlands mächtigsten Lobbyisten“ - Ex-Minister Wissmann, der als Obermufti der Autolobby durchsetzen kann, was er will.
Umweltschutz? Klimapolitik?
Irrelevant für prinzipienlose Gummirücken wie Angela Merkel, wenn Wissmann es von ihr verlangt.
Da blutgrätscht die ansonsten politisch vollkommen passive Kanzlerin als Industrieappendix der EU in die Weichteile und kämpft auf einmal wie eine Neuköllner Smartshopperin im Sommerschlussverkauf wider den Klimaschutz!
Deutsche Autobauer sollen Kohlendioxid rauspesten können, wie es ihnen beliebt - denn nur so könnten deutsche Arbeitsplätze gehalten werden.
Die Physikerin hat offenbar erkannt, daß Autos, die weniger CO2 ausstoßen mit erheblich weniger Arbeitskräften gebaut werden.
Arbeitsplätze gibt es in der Uckermarker Hosenanzuglogik nur, wenn Klimakiller-Autos gebaut werden.
Das muß doch auch die EU einsehen und das HAT auch der Carla Brunis Ehegatte, der im Nebenberuf Politdarsteller ist, erkannt und pressierte dementsprechend an Angies Seite die Brüsseler Beamten.
Merkel bog ihr Rückgrat um 180°, als die EU an CO2-Abgaben dachte und stemmte sich gegen die Umwelt und für die Autos in Brüssel.
Grenzwerte für CO2-Emissionen?
Papperlapapp: Die ursprünglichen Vorschläge der EU-Kommission wurden deutlich entschärft, es gelten unter anderem längere Übergangsfristen, sieben Jahre statt vier.
So deichselte man es lobbyfreundlich hin.

Und nun das - nachdem sich die beiden Schwergewichte Merkel und Sarkozy persönlich in der EU einsetzen, daß man die Autoindustrie zuungunsten des Klimas schützen müsse, sagte der der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments gestern überraschend NJET zu Paris und Berlin.
Von rechts bis links entschieden sich die Parlamentarier für den Klimaschutz - also das was Merkel gerne öffentlich auch behauptet und wofür sie sich international feiern lässt, das sie aber bitte schön nicht TATSÄCHLICH umgesetzt haben will.
Nun kommt es zum Jahr 2009dazu, daß Autokonzerne zum ersten Mal in ihrer Geschichte dazu verpflichtet werden, klimafreundlichere Autos zu bauen!
Diese EU-Parlamentarier! Tun einfach was sie für richtig halten und führen nicht mehr devot aus, was Berlin und Co vorgeben!
Unerhört denkt sich der Präsident des deutschen Verbandes der Automobilindustrie Matthias Wissmann und fängt an zu weinen:
Scheiß Demokratie dachte sich das Korruptionsschwergewicht und verlangte vom Parlament "zu einer realistischen Sicht" zurückzukehren.
Strenge Grenzwerte wären ganz fürchterlich "ungerecht".
Zudem noch ohne „Eingewöhnungsphase (vielleicht so 20 oder 30 Jahre zum Beispiel).
Nun muß die Autoindustrie in drei Monaten klimafreundlich bauen!
Wer hätte DAS ahnen können?
Haben wir etwa irgendein Klimaproblem?
Deutsche Autobauer wußten das noch gar nicht - ebenso wenig, wie die vollkommen überraschende Nachricht, daß Benzin teurer wird.
Einige unken gar, daß das Erdöl irgendwann GANZ alle ist? Kann das sein?
Und erst die "überhöhten Strafzahlungen"!!!! Da bliebe ja gar nicht erst Geld, um für den Klimaschutz und zu forschen!
Die „Mittel zur Entwicklung [werden] massiv werden".

Ja, die ARMEN! Wir wissen ja alle, daß die Familien Piech, Quandt und Porsche am BETTELSTAB gehen.
Ich werde gleich mal eine Kerze für sie entzünden und etwas beten.

GUT GEMACHT BRÜSSEL.

Donnerstag, 25. September 2008

Wie man sich kompetent beraten läßt.

Vor einer Woche noch fand John McAlzheimer, daß die Fundamente der US-Wirtschaft so stark sind, daß ihnen niemand etwas anhaben kann.
Nachdem seine Polls ein wenig bröckeln, verkündet er nun das Gegenteil: Die Not sei gar dramatisch, man müsse sich jetzt sofort um Amerika kümmern, den Wahlkampf aussetzen und könne eigentlich auch die angekündigten Debatten nicht durchführen.
Falls sich jemand fragt, was der tatterige Senator aus Arizona, der noch nicht mal weiß was eine Email ist, ausrichten kann:
Nun, er hat eben auch kompetente Wahlkampfmanager - in dieser Frage stützt er sich auf Rick Davis.
Der könnte ahnen woher man Geld bekommen kann, das offenbar den Finanzinstituten zu Hunderten Milliarden täglich verloren geht.
McInsanes Wahlkampfmanager weiß zumindest schon mal woher SEIN Geld kommt: Immobilienfinanzierer Freddie Mac bezahlt ihn Lobby-Dienste. Monatlich 15.000 Dollar (rund 10.000 Euro) habe er von Freddie Mac erhalten, bis das angeschlagene Geldinstitut Anfang September unter staatliche Kontrolle gestellt wurde, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf zwei anonyme Quellen. Seit 2005 seien insgesamt eine halbe Million Dollar an das Unternehmen Davis Manafort geflossen.
Nach „Presseberichten und Informationen aus unterrichteten Kreisen“ gab es regelmäßige Geldüberweisungen der kürzlich verstaatlichten Hypothekenbanken Freddie Mac und Fannie Mae auch an ihn selbst - nämlich noch einmal 30.000 Dollar PRO MONAT.
Das sind natürlich ärmliche Mikrosümmchen - gerade mal 0.0009 „peanut“ im Monat („1p = 50 Mio laut Kopper. Dollar, DM, Euro? Ist bei der Einheit egal - kommt nicht so drauf an. Hilmar Kopper bezeichnete 1994 auf einer Pressekonferenz die den von Immobilien-Pleitier Jürgen Schneider engagierten Handwerkern entstandene Schadenssumme in Höhe von ca. 50 Millionen DM als Peanuts.)
Viele Wall-Street-Manager verdienen immerhin deutlich mehr als ein p.
Die SZ schreibt dazu:
Insgesamt mehr als 30 Milliarden Dollar, etwa 20 Milliarden Euro, hat die Finanzindustrie an der Wall Street noch im vergangenen Jahr an Prämien gezahlt. Allerdings darben die inzwischen unisono - denn ihre Bezüge bekommen sie hauptsächlich als Aktien und Optionen und die steigen derzeit nicht im Wert.
So gehörten John Mack, Chef von Morgan Stanley im Januar 2007 noch 224,6 Mio Dollar (=4,5p) und nun ist er völlig verarmt und kann nur noch 80,4 Mio Dollar (1,6p) sein eigen nennen.
Bei anderen Finanzexperten sieht es ähnlich aus:
James Cayne, vormals Chef von Bear Sterns: Jan 07: 1.006 Millionen Dollar (20,1 p), nun nur noch 61,2 Millionen (1,2 p)!
Richard Fulds Aktien, der Lehman in die Pleite ritt waren Anfang 2007 noch 827,1 Mio Dollar (16,5 p) wert. Jetzt ist er vollkommen verarmt: 2,3 Mio Dollar (0,05 p - KREISCH!)

Ähnlich dramatisch das Bild beim AIG-Chef Maurice Greenberg, der so stümperte, daß die US-Regierung einspringen mußte: Hatte er im Januar 07 noch 1,25 MILLIARDEN (25 p) persönliches Vermögen, sind es jetzt nur noch läppische 49,6 Millionen. (1 p)

Es ist ein Trauerspiel.
Henry Paulson, stand auch auf der richtigen payroll - als Ex-Vorstand bei Goldmann Sachs hatte er bis Jnauar 07 809,5 Millionen Dollar (16,2 p) zusammen gescheffelt. Inzwischen nagt er am Hungertuch mit nur noch 523,5 Millionen ( 10,5 p) Eigentum - kein Wunder, daß er sich als US-Finanzminister was dazu verdienen muß.

GWB ist jedenfalls ebenso wie John McSame „gut beraten“ von seinem Finanzminister - drücken wir alle die Daumen, daß Paulsons Ex-Kollegen aus den Bankenvorständen auch ein paar Milliönchen von seinem 700-MILLIARDEN-DOLLAR bail-out-Paket abbekommen.

Wenn nicht, werde ich demnächst anfangen zu Lebensmittelspenden für die Wallstreetbanker aufzurufen.

Mittwoch, 24. September 2008

Eigenartige Schwule.

Da ertappe ich mich mal wieder selbst dabei intolerant zu sein. Oder sagen wir mal etwas freundlicher - für einige Entscheidungen kann ich nur unter äußerster Hirnquetschung Verständnis aufbringen.
Das klassische Beispiel ist da natürlich die HUK. Nette Leute, die ich auch bedauere, weil die sich natürlich zwischen alle Stühle setzen und ein Anliegen verfolgen, das prinzipiell zum Scheitern verurteilt ist.
Nette Leute also, aber leider alle schizophren.
Beim Thema Homosexualität sind sich die großen Abrahamitischen Religionen doch bemerkenswert einig: Das ist bähbäh und darf nicht sein.
Imame überlegen gelegentlich welche Strafe angemessen ist - Steinigen? Von einer Klippe stürzen? Köpfen? Da sind sie schon tolerant - also gesprächsbereit - über die ART der Todesstrafe. Töten muß man sie natürlich schon - da ist wenig Dissens.
Von Anglikanern und Katholiken gibt es ganz ähnliche Meinungen.
Die hebräische Bibel hat ebenfalls eine unerbittlich negative Einstellung zur Homosexualität: "Mit einem Mann sollst du nicht so zusammen liegen wie mit einer Frau. Dies ist ein Greuel" (Levitikus 18,22 [Achare Mot]). Diese Verurteilung wird in Levitikus 20,13 [Kedoschim] sogar noch schärfer formuliert. Dort wird allen, die es tun, die Todesstrafe angedroht.
Man soll nicht auf die Idee kommen, daß „Ratzinger in Buddhistisch“ (=Dalai Lama - Danke po8) in dem Punkt toleranter wäre.
Für einen Atheisten ist es schwer verständlich, daß sich ein Homosexueller also ausgerechnet bei einem Verein engagiert, der ihn so klar ablehnt.

Aber wer versteht (im Sinne von Verstand) schon religiöse Gefühle?

Hängt man es etwas tiefer auf die politische Ebene, fragt man sich wieso sich beispielsweise die prominente Lesbe Mary Cheney im Wahlkampf für so ein rechtsradikales A….loch wie den amerikanischen Vizepräsidenten einsetzt. Immerhin war bei der letzten Wahl 2004 das Thema gay marriage DAS vermutlich wahlentscheidende Kriterium nachdem San Francisco vorgeprescht war.

Aber wer versteht (im Sinne von Verstand) schon töchterliche Gefühle?

Vollends unter Hirnerweichung zu leiden, scheint aber offenbar Marc Buse, der Stabschef von John McCain.
Buse, der seit 20 Jahren in einer festen Beziehung mit Brian Davis lebt und aus seinem Schwulsein kein Geheimnis macht, ist inzwischen zu seinem engsten Vertrauten und Wahlkampfmanager aufgestiegen.
Michelangelo Signorile berichtet:
Today, Buse, 44, is one of the closest and most loyal men to Senator John McCain. He knows McCain's family "intimately," says Davis, and has spent much time with Cindy McCain. When Buse was in his early 20s, when Brian Davis met him, Buse worked as an intern for McCain, back when McCain was a House member. Twenty years later Buse has risen to the highest position in McCain’s Senate office.
Buses Chef hat in seiner Zeit im Senat gegen jeden Beschluss gekämpft, in dem es um die Rechte Homosexueller geht:
John McCain is opposed to every single gay rights measure of recent years –- from a hate crimes bill, to an anti-discrimination bill to an attempt to repeal the “don’t ask, don’t tell” policy on gays in the military –- and is publicly on record supporting a ballot measure in California this November to strip gays and lesbians there of their legally-won right to marry in that state.
Man kann davon ausgehen, daß es auch wesentlich auf Buse zurück zu führen ist, daß McSenile die radikale Schwulenhasserein Palin auf sein Ticket gesetzt hat.
Von Politik, geschweige denn Außenpolitik hat die notorische Lügnerin bekanntlich keinen blassen Schimmer - aber immerhin ist sie religiös stramm auf Linie - was in der amerikanischen Sicht der Dinge bedeutet, daß sie Homo-Ehe, das Recht auf eigene Entscheidung der Schwangeren aus Abtreibung, etc massiv bekämpft.
Homosexualität hält sie für eine Sünde, die man bekämpfen muß.
Sie engagiert sich zudem für den therapeutischen Ansatz, denkt also, daß man Schwule umprogrammieren kann - “conversion” therapy gays.

Man fragt sich schon, wie es in Buses Innerem so aussieht, wenn er tagtäglich mit diesem schlimmen Huhn nicht nur arbeiten muß, sondern alles dafür tut, um sie ins Oval Office zu bugsieren.

Dienstag, 23. September 2008

Rekord für die SPD; Debakel für die CSU.

So sieht es aus in Bayern - eine Woche vor der Wahl:
Die Apotheose des Bayerntums; man könnte auch sagen: die Inkarnation des Säufertums begann letztes Wochenende.
Oktoberfest.
Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) kam zünftig in Lederhose und brauchte diesmal nur ZWEI SCHLÄGE um das erste Bierfass anzupieken - und eröffnete dadurch und mit dem traditionellen Ruf "Ozapft is" das 175. Oktoberfest.
Absoluter Rekord des Sozi-Bürgermeisters von Bayerns größter Stadt. Noch nie hatte er es in zwei Schlägen geschafft.
Der Liter Bier kostet mittlerweile über 8 Euro und dabei handelt es sich oft doch nur um eine Plörre: Schon jetzt ist die "Beckstein-Maß" für eine mit zu viel Schaum und zu wenig Bier eingeschenkte Maß zum geflügelten Wort geworden.
Dieses Gesöff genossen bereits am ersten Wochenende 900.000 Alkohol-Visitatoren - darunter waren nach offiziellen Angaben in den ersten 48 Stunden nur 48 "Bierleichen", die sich den Gerstensaft noch einmal durch den Kopf gehen ließen oder ins Koma gesoffen irgendwo liegen blieben und langsam festgetreten wurden.
Eine Ausfallrate von einem Delirium mal Homo sapiens geteilt durch Stunde.


Guter Schnitt.

Aber dann wurde es bitter - ausgerechnet der Oberbayer Beckstein, der als Protestant und Franke ohnehin schon unter Verdacht stand heimlich anti-Bayerischen Umtrieben zu frönen, provozierte seine bajuwarischen Untertanen bis zur Weißglut:
Dirndl-Gate!
Die CSU-Frauen sind pikiert, Trachtenverbände laufen Sturm. Becksteins Eheweib verweigerte die traditionelle Tracht und mochte ihre Glocken nicht Angie-in-Oslo-mäßig aus dem Kleid pressen!Sauerei.
Diese Becksteins kommen eben aus Nürnberg und das ist nicht niederbayerisch wie es sich eigentlich für MPs gehört - Nürnberg ist doch fast schon Preußen.
Als Marga Beckstein im pastellfarbenen Trachtenjacke mit blumigen Ornamenten und einem dunklen Rock ins Schottenhamel-Zelt kam, gab es denn auch Buhrufe.
Ein bißchen mehr Haut sollte man für seine Untertanen schon zeigen auf den Wiesn.
Hat denn der Regierungs-Günther gar nichts mehr im Griff?

Peter Gauweiler, ein rechter rechter Bayer, drückte es einst diplomatisch so aus:

„Mit Bayern verheiratete Preußinnen machen die Erfahrung, daß der bayerische Mann nichts gegen Emanzipation hat. Bloß gegen Ungehorsam!“

Das kostet die CSU wieder drei Prozent und wer ist Schuld?
Die ungehorsame Marga!

Montag, 22. September 2008

Schon irgendwie frech…

Nachtrag zu gestern:
Besagter Ulrich Schröder, dem schon in der zweiten Woche seiner Amtszeit bei der Staatsbank KfW 536 MILLIONEN Euro bedauerlicherweise abhanden gekommen sind, stellt heute fest, daß IHN natürlich keinerlei Schuld trifft.
Man WOLLTE ja noch mal prüfen, wie es um die (In-)Solvenz von Lehmann Brothers aussieht, aber das ging eben nicht, weil das Wochenende dazwischen lag!
Am Freitag, den 12. September dachte man schon, daß es Probleme geben könnte und habe das auch überprüfen wollen - aber dann sind die Vorstände lieber erst mal ins Wochenende gefahren - ist ja schließlich nicht IHR Geld gewesen, um das es geht, sondern nur das der Steuerzahler.
Der FAZ zufolge hatten sich Mitarbeiter der Bank an besagtem Freitag getroffen und festgestellt, dass "Lehman nicht so gut aussieht".
Erst für Montag, den 15. September, um 09.30 Uhr (MESZ) sei ein neues Treffen angesetzt worden.
Kurz vor der Sitzung habe Schröder sich dann auch noch mal bequemt nachzufragen, wie es mit Lehmann aussähe, die Zahlung sei aber bereits um 08.37 Uhr ausgeführt worden.
Futsch.
Da kann man nichts machen.

Einige Tage später grollten die Minister im Kontrollrat so sehr, daß Verwaltungsratschef Michl Glos zwei von sieben Vorständen feuerte.
Peter Fleischer (53 Jahre, seit 2003 bei der KfW; vorher WestLB) und Detlef Leinberger (der 59-Jährige Diplom-Kaufmann hat sein gesamtes Berufsleben bei der KfW verbracht) mußten nach Hause gehen und sind ihren Job los.
Der arme Herr Fleischer!
Der arme Herr Leinberger!
Nun haben sie gar nichts mehr zu tun.
Glos ist allerdings nicht so zimperlich, daß er sie hungern läßt - das Gehalt von 400.000 Euro pro Nase bekommen sie weiter gezahlt - auch ohne etwas zu tun.

Ist knapp das Doppelte von dem was Frau Merkel verdient.*

Wir lernen:
Schuld hat niemand, Konsequenzen gibt es auch nicht, Chef Ulrich Schröder (800.000 €/Jahr) kann schon mal gar nichts dafür, über zwei Dutzend Politiker im Verwaltungsrat haben auch alle Augen - inkl. Hühneraugen - zugedrückt und bezahlen kann der Steuerzahler.
Nun sogar noch zwei Vorstandsgehälter MEHR.

*WIKI: Der Bundeskanzler erhält ein Grundgehalt, das nach § 11 des Bundesministergesetzes dem Fünfdrittelfachen des Grundgehalts der Besoldungsgruppe B 11 entspricht. Nach der Besoldungstabelle 2004 sind dies etwa 220.000 € pro Jahr. Hinzu kommen beamtenrechtliche Zuschläge in Höhe von etwa 22.000 €.

Sonntag, 21. September 2008

Auf zur Jagd

Halali.
(Schon im 17 Jahrhundert verwendete man diesen Ruf, um die Hunde während der Jagd zur Verfolgung des Tieres anzufeuern. Im Nouveau DICTIONNAIRE DES DEUX NATIONS, Allemand-François-Allemand, Strasbourg, chez Amand König, 1782, Tome II, Seite 519 steht: "haler" = antreiben, anhetzen; "haler les chiens apès un voleur" = die Hunde hinter einem Dieb herhetzen; "haler les chevaux" = die Pferde antreiben, anrufen.)
Die Jagd ist nun also eröffnet - auf Lafontaine.
Die Pressemeute hetzt den frechen Saarländer.
Aber mit den Analogien kann man es nicht zu weit treiben, denn anders als ein fliehendes Reh oder ein hinweg hoppelnder Hase, kann sich Lafontaine durchaus zur Wehr setzen.
Nachdem er den Damen Quandt und Scheffler seine lange Nase gezeigt hat, empört man sich gar sehr. So schreibt Reinhard Mohr heute bei SPON, Lafontaine wolle zurück in die 70er, das sozialistische Morgenrot habe sich längst in das Altersrouge einer Sammlungsbewegung der Sechzigjährigen verwandelt, die sich gegen den Wandel der Zeit stemme:
Was eben noch als vermufft, abgestanden und vorgestrig galt, scheint wieder in.
Mit Hilfe von ausufernder Mataphorik wird Lafo mal in die Schublade Demagoge, mal Populist, mal rechts, mal SED-Wurmfortsatz sortiert. Der ganze feuilletonistische Wochenend-Wort-Kanon prasselt auf ihn hinab. Holla Furia.
Es fragt sich nur wer der Adressat dieses Feuerwerks intellektuellen Schönsprechs sein soll.
Ob diesprichwörtlichen bildungsfernen Schichten, die Verlierer der Globalisierung, die sich von der LINKEn retten wollenden Armen tatsächlich alle die Feuilletons von FAZ, SPIEGEL und Co reinziehen?
Vielleicht deklinieren die 221 geschlossen zur LINKEn übergetretenen Saarländischen Busfahrer abends beim Fachhochschulseminar „Falsifizierbarkeit Heideggerscher Existenzphilosophie“ in der Mohr’schen Welt Zeile für Zeile die Programmatik Lafontaines.

Gegen die LINKE kommt man nicht auf die fein ziselierte Feuilletonart an.

Gegen die LINKE kommt man nicht auf die brachial bayerisch-derbe „Wir führen einen Kreuzzug“-Art an. Zumal Fettnäpfchenhopper Huber (im Nebenjob Finanzminister)gerade mal wieder ein paar hundert Millionen Verlust der Bayerischen Landesbank- auf Kosten der bayerischen Steuerzahler - zu verantworten hat. Bayerns FDP-Spitzenkandidat Martin Zeil dazu: Huber stehe für einen "Abgrund finanzpolitischer Inkompetenz".

Was spricht denn eigentlich dagegen, sich auch faktisch mit Lafontaine zu streiten - wenn schon alle Parteien inzwischen seine Forderungen adaptiert haben?
Wird in den Raum gestellt, daß man Familienunternehmen enteignen sollte, kann man doch mal unter das Volk streuen, daß gerade die Familiengeführten Unternehmen noch am freundlichsten zu den Arbeitern sind, wie eine große Studie über die „Volkswirtschaftliche Bedeutung von Familienunternehmen“ (2003-2005) zeigt.
Darin ist insbesondere der Vergleich mit den DAX-Unternehmen interessant:
Bei der Messung der 500 größten Familienunternehmen an den Unternehmen mit 50 Mill. € und mehr Umsatz zeigt sich aber, dass die großen Familienunternehmen personalintensiver arbeiten als die Großunternehmen insgesamt, denn ihr Anteil an den Beschäftigten liegt wesentlich höher als ihr Anteil am Umsatz.
Demnach übersteigt der Anteil der Familienunternehmen an den Gesamtbeschäftigten den der DAX-Unternehmen um 2,5 Prozentpunkte. Hatten die DAX-Unternehmen eine halbe Million weniger Beschäftigte als die Familienunternehmen, so waren es 2003 nur etwa 300.000 weniger.
Entsprechend ist der Anteil der DAX-Unternehmen an den Gesamtbeschäftigten von 6,9 % 2003 auf 6,7 % 2005 zurückgegangen. Diesem zwar nur geringen Rückgang um 0,2 Prozentpunkte steht bei den Familienunternehmen ein Zuwachs von gut einem halben Prozentpunkt gegenüber.
400.000 sozialversicherungspflichtige Jobs haben die Inhabergeführten Unternehmen seit 2003 geschaffen. Die 500 größten Familienunternehmen heben sich hinsichtlich der Beschäftigtenentwicklung deutlich von der gesamtwirtschaftlichen Situation ab.
Die 30 Dax-Unternehmen bauten in der gleichen Zeit ihr Inlandspersonal sogar um 3,5 Prozent ab, auf knapp 1,6 Millionen Beschäftigte.

Eine sachliche Auseinandersetzung mit Lafo traut sich aber offenbar niemand so recht und so schaut man betroffen und paralysiert zu, wie die Finanzwirtschaft ein Wahlgeschenk nach dem Nächsten in die Büros der LINKEn schleudert.
Ich kann es beim besten Willen nicht satirisch überhöhen, was man nüchtern dargestellt letzte Woche überall lesen konnte:
Ulrich Schröder, der neue Vorstandsvorsitzender der staatseigenen Förderbank KfW hält sich selbst für so ausgesprochen kompetent, daß er sich eine Verdopplung des Gehalts seiner Vorgängerin (von 400.000 Euro auf 800.000 Euro) aushandelte - so in etwa das Dreifache der Bundeskanzlerin. Die Politiker im Verwaltungsrat nickten brav ab.
Zunächst hat er mal die IKB für ein Appel und ein Ei an den US-Investor Lone Star verscherbelt - nachdem vorher der Steuerzahler 10,7 Milliarden hinein gestopft hatte. Vermutlich nur 100 Mio statt der erwarteten knapp eine Milliarde Euro bekam Schröder. Andere Banken hatten zwar ein Vielfaches geboten, aber Lone Star hatte sich Friedrich Merz‘ Kanzlei als Beistand geholt - da kann man auf dem Rücken der Steuerzahler gerne auf ein paar Hundert Milliönchen verzichten.
Letzte Woche wurde es für den Fachmann Schröder noch bunter - als schon jeder Hans und Franz wußte, daß Lehmann Brothers in NY kollabiert war, warf die KfW ihnen noch 300 Euro Steuerzahlereuro hinterher.
Aufgrund von Wechselkurseffekten entstand der Bank dadurch ein Verlust von 350 Millionen Euro. Zusammen mit weiteren, älteren Geschäften mit Lehman verlor die KfW durch die Bankpleite eine halbe Milliarde Euro.
Man hätte sie auch gleich in den Schredder stecken können.
Was jeder Stadtkämmerer v on Hintertupfingen täte - sich informieren über Insolvenzen und betroffenen Firmen kein Geld mehr überweisen - ist den KfM-Fachmännern leider nicht geläufig.
Schön für die LINKEn im Bundestag -
Gysis hämischer Satz «Futsch sind 'se. Tolle Experten, die da sitzen.»
brennt sich gleich ein in die Hirne der Wähler.

Im KfW-Verwaltungsrat sitzen gleich 37 Politiker - Bundesminister, Ministerpräsidenten, Landesminister und auch ein Abgeordneter namens Oskar Lafontaine.
Letzterem ist aber auch nichts aufgefallen.
In der echten Realität ist es eben doch nicht so einfach, wie auf einer Wahlkampfveranstaltung mit vollem Mund.

Das könnten die 221 Busfahrer möglicherweise auch noch merken, wenn ab Herbst 2009 der Saarländische Ministerpräsident Lafontaine heißen sollte und die Landesangestellten mit wirklichem Geld, statt her phantasierten Milliarden bezahlen muß.

Samstag, 20. September 2008

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern….

Trippel-Parteihopper Oswald Metzger war nach seinen erratischen Eruptionen wider die Hartz-IV-Empfänger bei Grünen, Linken und SPD nicht mehr so ultrabeliebt.
Metzger hat behauptet, Hartz IV mache manche Arbeitslose «träge und antriebsarm» und steht wegen seiner Äußerung, viele Sozialhilfe- Empfänger sähen «ihren Lebenssinn darin, Kohlehydrate oder Alkohol in sich hineinzustopfen, vor dem Fernseher zu sitzen und das Gleiche den eigenen Kindern angedeihen zu lassen».
Aber mit Hilfe der CDU dachte Großsprecher Metzger wieder in den Bundestag zu kommen; der Wahlkreis Biberach sollte für den Christenunionsfrischling das neue Sprungbrett zu den Pfründen sein. Gegenkandidat Rief, der platt, provinziell und Metzger sowohl intellektuell, als auch rhetorisch hoffnungslos unterlegen war, vereinte 552 Stimmen (58,1 Prozent) auf sich. Für Metzger stimmten 398 Delegierte (41,9 Prozent).
Metzger am Ende? Das war im Juli 2008 und irgendwo anders zu kandidieren schloss er kategorisch aus.
Auf keinen Fall wollte er aber auf einen anderen Wahlkreis ausweichen. "Ich habe nicht vor, ins Exil zu gehen", sagte der 53-Jährige aus Bad Schussenried im April. Wiederholt hatte er gesagt, wenn die CDU im Wahlkreis Biberach ihn nicht nominiere, bedeute das sein Aus als Berufspolitiker.

GESTERN kam nun das Ende 2.0:
Metzger hatte im baden-württembergischen Wahlkreis Bodensee erneut kandidiert und stellte auch gleich klar, was von seinen festen Überzeugungen zu halten ist.
Der STERN schreibt:
Metzger hat sich früher in großer ordoliberaler Pose gegen das Branntweinmonopol gefallen, das den kleinen Brennern am Bodensee überhaupt ihr wirtschaftliches Überleben auf ihren Streuobstwiesen erlaubt. Wären die EU-Subventionen gestrichen worden, wie von Metzger gefordert und von ihm als volkswirtschaftlich unsinnige Ausgabe bezeichnet, wären die Kleinbrenner am Ende gewesen. Jetzt plötzlich hat sich Metzger in seinem Wahlkampf für die Erhaltung der Subventionen eingesetzt. Der Eindruck ist eindeutig: Der Mann wechselt seine Überzeugungen so schnell wie seine Hemden und Parteien. Metzger war inzwischen in der FDP, bei den Grünen und ist jetzt in der CDU. Glaubwürdigkeit hat der Selbstdarsteller, dessen wichtigstes Programm "Metzger" heißt, auf Dauer nirgendwo erworben.

Kleine Anmerkung an den STERN:
Mit den Parteien habt Ihr ein bißchen was durcheinander bekommen: Von 1974 bis 1979 gehörte Metzger der SPD an, dann ab 2987 den Grünen und ab 2008 der CDU. Ein FDP-Parteibuch hatte er nie.
Aber versuchen sollte er es vielleicht bei Westerwelles Truppen - da spielen Inhalte doch ohnehin keine Rolle und die CDU-Bodensee hat ihn ohnehin abgeschmettert:
Lokal-Laterne Lothar Riebsamen erhält 52 Prozent der Stimmen, Oswald Metzger 48 Prozent. Ich rufe nun die FDP auf Herrn metzger ein Bundestagsmandat anzubieten - er ist immerhin ein brillanter Redner und im Gegensatz zu der derzeitigen ersten Liberalen-Reihe im Bundestag versteht er auch was von Wortschaft und Finanzen.
Man sollte den Mann nicht verrotten lassen.
Sonst bleibt ja nur noch die Linke, um ihn in den Reichstag zu schicken - ich fürchte nur, daß Lafo und Co nach der Metzgerschen Pesterei contra Hartz-Empfänger nicht so recht in Verzückung geraten werden.

Freitag, 19. September 2008

Zapatero?? Spanien??? Kenn ich nich!

Als GWB kurz vorm Irakkriegsbeginn nach Spanien reiste, begrüßte er Ministerpräsident Aznar erstens mit „Mr Anzar“ und fügte dann hinzu, daß er sich freue in der REPUBLIK Spanien zu Gast zu sein. Republik?
Das anwesende Königspaar war ein wenig verblüfft das zu hören.
Was sollte man auch erwarten - Bush war ja nur US-Präsident, der dabei war einen Krieg vom Zaun zu brechen, für den er NATO-Verbündete suchte.
Da kann man sich nicht alle Details merken über diese eigenartigen Länder in Europa.
„Mr Anzar“ und insbesondere seine strikt auf US-Linie argumentierende Außenministerin Ana Palacio trugen es dem Washingtoner Halbhirn nicht nach. Zusammen mit England, Polen und Italien wurden sie die devotesten und eifrigsten US-Helfer im Irak.
Palacio avancierte zur Gegenspielerin Fischers im UN-Sicherheitsrat, stimmte stets speichelleckend mit den USA.
So schlecht war die Sache aber nicht, denn auf diese Weis kam in Spanien bei der nächsten Wahl die Opposition an die Macht und mit Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero hat das iberische Land nun einen der weltweit wenigen Regierungschefs, die ein echter Lichtblick sind.
Auf Anhieb fällt MIR jedenfalls kein Regierungschef ein, den ich überhaupt mag. Mutig reformiert und liberalisiert er das Land, obwohl ihm die stramm rechtsfaschistisch orientierte spanische katholische Kirche mit Unterstützung des Papstes das Leben schwer macht, indem sie die Regierung ungeniert bekämpft.
Genutzt hat es freilich nichts - Zapatero wurde inzwischen wieder gewählt.
Nur das mit den Beziehungen zum großen Bruder Amerika klappt seitdem nicht mehr.
Der neue Regierungschef hatte 2004 etwas gemacht, das man in Amerika offenbar nicht mehr kennt - er hat sich an sein Wahlversprechen gehalten und sofort die spanischen Truppen aus dem Irak abgezogen. Seit dem ist George W. muksch. Beleidigt wie ein kleines Kind will er nichts mehr mit Spanien zu tun haben und redet nicht mehr mit Zapatero.
Dieser würde gerne in die USA reisen, um die Beziehungen wieder zu verbessern, aber mit der derzeit auf Sandkastenniveau agierenden Administration geht das eben nicht - die will ihn nicht einladen.
Gespannt hofft man nun in Madrid - wie an so vielen anderen Orten auch - auf einen Neubeginn mit einem anderen US-Präsidenten.
Mit Obama wäre das sicherlich möglich; mit Biden sowieso; über Palin kann man nichts sagen, da sie höchstwahrscheinlich noch nicht einmal davon gehört hat, daß die Erde keine Scheibe ist; ich wage also zu bezweifeln, daß ihr „Europa“ ein Begriff ist.
Mit McInsane ist eine Verbesserung des ibero-amerikanischen Verhältnisses allerdings auch nicht recht denkbar, denn wie sich just bei einem Interview McCains mit einem spanischsprachigen Radiosender Cadena SER in Miami am Dienstag heraus stellte, weiß er gar nicht wer Zapatero ist und wähnt Spanien offenbar als Teil Südamerikas!
Und diese fiesen Staatschefs da unten in Südamerika sind doch sowieso alles antiamerikanische Kommunisten: Hugo Chávez, Castro, José Luis Rodríguez Zapatero, Evo Morales … die sind wären doch alle «sehr gleich».
Der Bosten Globe beschreibt:
McCain appeared to lump socialist Prime Minister Jose Luis Rodriguez Zapatero with leaders of Cuba, Venezuela, and Bolivia who have deep rifts with the United States.
Die Interviewerin merkte Alzheimer-John natürlich an, daß er auf dem Holzweg war Spanien zwischen Venezuela und Bolivien einzuordnen und fragte ganze VIER MAL erneut an ,ob er Zapatero einladen würde.
Ebenso oft vermied es der Befragte, sich festzulegen. "Ich werde mich mit jedem treffen, "der die gleichen Prinzipien hat wie ich", sagte er, und "jenen die Stirn bieten, die den USA Schaden zufügen wollen."
("I will meet with those leaders who are our friends and who want to work with us cooperatively," McCain replied. The questioner tried to clarify, "Okay, but I'm talking about Europe - the president of Spain, would you meet with him?" "I will meet with any leader who has the same principles and philosophy that we do: human rights, democracy, and liberty. And I will confront those that don't," McCain answered.)

Das immer wieder vorgetragene "Aber ich spreche über Europa, über den Regierungschef Spaniens!" kam nicht in der Kalkrieselgrotte zwischen McCains Ohren an - Europa???
Ist das nicht auch so eine Kommunisten-Insel südlich des Rio Grande?
So kann es einem „a key NATO ally fighting alongside the United States in Afghanistan but which pulled its troops out of Iraq in 2004.” ergehen.
Er dürfte der erste Premierminister moderner zeit sein, der in einer ganzen Legislatur nie in Amerika war.
Erst weil Bush beleidigt war und der als AußenpolitikEXPERTE McShame weiß leider gar nicht wer oder was Spanien ist.

Na grandiose Aussichten sind das, wenn so ein Typ zusammen mit der Evolutionsnegierenden Ballerfrau aus Alaska die USA regiert.
Noch mal der BG:
"This is insane," Max Bergmann, deputy director of the liberal National Security Network, said in a statement. "McCain won't meet with a NATO ally, that has nearly 1,000 troops in Afghanistan, that has lost more than 20 soldiers there, has been brutally attacked by Al Qaeda, is incredibly influential in Latin America, has the seventh largest economy in the world, is a DEMOCRACY, and is a large and influential country in the EU. Won't meet with them?"

Donnerstag, 18. September 2008

Jesus attackiert gelenkige Münchnerin

Sport ist Mord - soviel ist sicher. Aber man sollte eben auch Kirchen meiden - insbesondere Katholische.
Einer 70 Jahre alten Rentnerin in der katholischen Kirchengemeinde im Stadtteil Neuaubing wurde das auf dramatische Weise von ganz oben klar macht.
Sie war just dabei im Pfarrsaal etwas Sportgymnastik zu treiben, als es dem 15-Kilo-Lattenhansel zu bunt wurde und er sich aus vier Metern Höhe auf sein fidel-geriatrisches Schäfchen stürzte.
Im Kampf Oma gegen Kruzifix zogen sich beide Parteien Verletzungen zu:
Sie bekam eine Platzwunde am Hinterkopf und der Sohn Gottes verlor gar seinen rechten Arm.
Was genau den 2000-Jährigen Gekreuzigten so in Rage gebracht hat, konnte die Polizei in München bisher nicht klären.
Möglicherweise gefielen ihm einfach die unkeuschen körperlichen Betätigungen nicht. Ist es nicht eine Entweihung des Hauses des Herrn, wenn man es zweckentfremdet und darin herum turnt? 3. Mose 5, 14 Und der HERR redete mit Mose und sprach:15 Wenn sich jemand vergreift, dass er es versieht und sich versündigt an dem, das dem HERRN geweiht ist, soll er ein Schuldopfer dem HERRN bringen, einen Widder ohne Fehl von der Herde, der zwei Silberlinge wert sei nach dem Lot des Heiligtums, zum Schuldopfer.
Dass die Gymnastikgerontin irgendwelche Widder dabei gehabt hätte, wüßte ich jedenfalls nicht. Oder aber das Gegenteil war der Fall, die rüstige Rentnerin saß nämlich schwatzend auf einer Bank, als ihr Jesus auf den Kopf fiel - hatte sie sich einfach nur faul gehen lassen? Man muß sich schon ein bißchen kasteien - sonst wird es übel. So steht schon in der Bibel:
3. Moses 23,29 Denn wer seinen Leib nicht kasteit an diesem Tage, der soll aus seinem Volk ausgerottet werden.
DICKE Frauen sind ja auch so ein Problem des Herren, er hat da wohl eine kleine Fettenphobie:
4.Moses, 5,21 so soll der Priester das weib beschwören mit solchem Fluch und soll zu ihr sagen: Der HERR setze dich zum Fluch und zum Schwur unter deinem Volk, dass der HERR deine Hüfte schwinden und deinen Bauch schwellen lasse!
Es könnte natürlich auch der Gymnastikanzug gewesen sein - das gehört sich ja nun schon gar nicht in einem Gotteshaus.
5. Moses 22,5 Ein weib soll nicht Mannsgewand tragen, und ein Mann soll nicht Weiberkleider antun; denn wer solches tut, der ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel.

Mittwoch, 17. September 2008

Ufz…..

„Ufz“ ist in diesem Fall kein Seufzer - auch wenn mir danach wäre (gerade wieder die Nachrichten über den US-Wahlkampf in meiner Birne upgedatet); nein das UFZ ist eine Forschungseinrichtung, die sich mit der Umwelt befasst.
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ wurde 1991 unter dem Namen UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH gegründet und beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle/S. und Magdeburg knapp 900 Mitarbeiter. Es erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften, insbesondere dicht besiedelten städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften.
Die ufzler Ossis finden interessante Zusammenhänge heraus.
So kennt doch jeder den sprichwörtlichen Fleiß der Bienen - aber Dank UFZ kann die harte Arbeit der sechsbeinigen Piekser nun auch ökonomisch klassifiziert werden.
Das Bestäuben von Agrarpflanzen ist richtig viel wert:
Der gesamte ökonomische Wert der Bestäubung für 2005 wird demnach weltweit auf 153 Milliarden geschätzt. Das entspricht 9,5 Prozent des Wertes der jährlichen Weltagrarproduktion an Lebensmitteln.
Fielen die insektuellen Agrararbeiter aus, könnte das weltweit einen finanziellen Schaden von 310 MILLIARDEN Euro anrichten.

Mit der (menschlichen) Hand Tomatenblüten zu bestäuben, ginge zwar auch - aber der Mehraufwand wäre natürlich gewaltig - man denke nur daran wie kläglich alle staatlichen Versuche gescheitert sind Arbeitslose zum Spargelstechen zu schicken.
Oha - und dabei sterben die Bienenvölker jetzt schon weltweit weg.
Keine rosigen Aussichten mal wieder.

Dienstag, 16. September 2008

Sabine Bätzing zum Zweiten.

Ja, weil ohnehin schon jeden Tag nur noch Hohn und Spott über dem irrlichternden CSU-Duo der Dummbatze ausgeschüttet wird, habe ich mich ja eine Zeit lang zum Thema Bayern zurück gehalten.
Aber sorry - bei DER Vorlage, die Günter Blödstein da von sich gegeben hat, kann ich mich nicht zügeln. Arme post-stoiberische CSU’ler: Nun ist ja offenbar dermaßen der Wurm drin, daß kein Tag mehr vergeht, an dem nicht einer aus der Bayernkabinett eine Arschbombe in den größten Fettnapf macht.
Bisher war Huber im Peinlichkeiten anstellen führend, aber sein Regierungschef will offenbar aufholen; so berichtet die Abendzeitung:
Keine zwei Wochen vor der Landtagswahl hat sich Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) mit seiner Einschätzung, nach zwei Maß Wiesn-Bier könne man getrost noch Auto fahren, viel Ärger eingehandelt.
Hoch die Tassen! Zwei Liter Bier reinhämmern und Autofahren ist kein Problem.
Ist ja wohl klar, daß das unsere Freundin von letztem Donnerstag auf den Plan ruft:
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, erklärte daraufhin:
"Günther Beckstein hat wohl einen über den Durst getrunken. Zwei Liter Bier überschreiten die Trinkmengenempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um das Dreifache." In bestimmten Situationen müsse man auf Alkohol verzichten. „Dazu gehören der Straßenverkehr und die Schwangerschaft.«
Wo Frau Bätzing recht hat, hat sie recht.
Überflüssig zu erwähnen daß allgemeines Entsetzen über soviel Dummheit herrscht. Dem Boss der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Harald Schneider sind daraufhin alle Eier aus der Hose gefallen. Er schimpft: „So was macht unsere Arbeit ja zunichte“ und verweist auf zahlreiche Präventions-Kampagnen: „Da riskiere ich Menschenleben, wenn ich mit zwei Maß Bier durch die Gegend fahre.“
Herr Hartung vom ADAC erklärt den Ernst der Lage: „Dafür passieren zu viele Alkohol-Unfälle.“ Dabei seien 2006 bundesweit fast 600 Menschen gestorben und fast 27 000 Verkehrsteilnehmer verletzt worden.

Auch DAS hat Grinsebeckstein mitg dem Promilleproblem geschafft:
Mir (mal wieder) eine Gelegenheit bieten zu erklären, wie man das in der CSU mit volltrunkenen Spitzenparteimitglieder hält, die versoffen ins Auto steigen, Leute UMBRINGEN und Fahrerflucht begehen:
Der damalige CSU-Generalsekretär Otto Wiesheu säuft sich zu bis Oberkante Unterkiefer, steigt ins Auto, fährt am 29.10.1983 eine Frau TOT und verletzt eine weitere Person lebensgefährlich, begeht Fahrerflucht und wird dann nicht nur NICHT eingesperrt, sondern wird von Stoiber zum Verkehrsminister ernannt. VERKEHRSMINISTER - ausgerechnet! Ein kleiner Klaps mit DM 20.000 Geldstrafe reicht wohl für einen CSU-Granden. (Im Gegensatz zu dem Mitleid, das Stoiber über Christian Klars angebliche Opfer ausbreitet, waren die Leute, die Wiesheu umgenietet hat, wohl nicht der Rede wert, oder???)
Stattdessen gab es reichlich Ehrungen; u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Er erhielt z.B. 1997 den Deutschen Mittelstandpreis. Das ist tatsächlich alles Realität – stammt also nicht aus dem Plot eines Horrorfilms.
Inzwischen ist der CSU-Killer weiter aufgestiegen - schließlich werden Christsoziale von ihren Spezis gerne mit fett dotierten Pöstchen zum Ende ihrer Laufbahn bedacht:
So sitzt Wiesheu nun als Bahn-Vorstand kuschelnderweise neben Mehdorn und muß mit mageren 1,65 Mio = 138.000 monatlich zurecht kommen.
Immerhin „verdient“ er die Kohle im wahrsten Sinne des Wortes – hatte er doch als Unterhändler der CSU bei den Koalitionsverhandlungen 2005 noch persönlich dafür gesorgt, daß die Bahn vom Staat noch gut versorgt wird.

Da hat Beckstein also noch Zukunft - ordentlich einen hinter die Binde gießen, ein paar Unschuldige umnieten und vielleicht rollt dann der Rubel noch mal richtig, so daß er nicht mit dem armseligen Gehalt eines Bayerischen MP in Rente gehen muß.

Montag, 15. September 2008

schon.....

Charles Robert Darwin (1809-1882) ist ein Symbol geworden.
Sein Name markiert zum einen die grundlegende Wende in der biologischen Erkenntnis über die Entstehung des Lebens und steht zum anderen noch 150 Jahre später - sein Hauptwerk On the Origin of Species (Die Entstehung der Arten) wurde am 24. November 1859 veröffentlicht - als Trigger für religiöse Fundamentalisten weltweit.
Bei Darwin lassen sie ihrem Hass freien Lauf.
Das Verblüffende daran ist, daß die Evolutionstheorie eigentlich kaum noch als Theorie zu bezeichnen ist - kaum ein Prinzip wurde dermaßen fundiert und untermauert.
Sämtliche Zweige der Wissenschaft häuften seit Darwin Belege en masse an.
Dabei konnte Darwin schlechterdings ahnen, welche Möglichkeiten der Erkenntnis beispielsweise die Molekulargenetik noch möglich machen würde.
Sich heute noch gegen die Evolutionstheorie zu stemmen, ist ungefähr so sinnvoll, wie das Opponieren gegen Tag und Nacht. Ewig gestrig sind nur noch geistig entrückte Fundamentalchristen aus Nordamerika und einzelne erratisch-bizarre Vakuumköpfe von Gaga-Plattformen wie Kreuznet.
Bei den offiziellen Kirchen dauert es üblicherweise immer etwas länger bis sie eingestehen fürchterlichen Unsinn verbreitet zu haben.
Am 2. November 1992 wurde Galileo Galilei von der römisch-katholischen Kirche formal rehabilitiert nachdem die Kirche 1632 ein formales Verfahren gegen ihn eröffnet hatte.

Verglichen damit reagierte die Anglikanische Kirche PROMT:
Nur 126 Jahre nach dem Tode Charles Darwins ließ sie auf einer ihrer Websites ein mea culpa veröffentlichen:
"The statement will read: Charles Darwin: 200 years from your birth, the Church of England owes you an apology for misunderstanding you and, by getting our first reaction wrong, encouraging others to misunderstand you still. We try to practise the old virtues of 'faith seeking understanding' and hope that makes some amends."
Will heißen:
"Charles Darwin, die Kirche von England schuldet Ihnen eine Entschuldigung, dass wir Sie falsch verstanden haben."
Andrew Darwin, der Ur-Ur-Enkel findet das zwar reichlich zwecklos - aber immerhin könnte man sagen, daß sich die Anglikanische Kirche nun formal gegen die Gaga-Ideologie des Kreationismus gestellt hat.
Besser spät als nie.
Immerhin ist nun die Englische Kirche schon mal weiter als die Intelligenz-Antagonisten nordamerikanischer Fundamentalprägung des Typs Sarah Palin.

Sonntag, 14. September 2008

Mutmaßungen über die Dummheit.

Im Januar zitierte ich den Spruch eines Taxifahrers - „Die Amis sind das dümmste Volk der Welt“ - und habe seitdem immer größere Probleme mich von dem Satz zu distanzieren.
Die derzeitige Palin-Hysterie scheint doch ein vortrefflicher Beweis zu sein - obwohl täglich mehr entblättert wird wie unfähig und verblödet die Frau ist.
Der weltberühmte Ökonom Paul Robin Krugman von der Princeton University schreibt in seiner aktuellsten NYT-Kolumne entgeistert davon, daß ihm ein derartiger Wust von Lügen, wie sie die McCain/Palin-Kampagne auftischt, noch nie begegnet sei.
But I can’t think of any precedent, at least in America, for the blizzard of lies since the Republican convention.
Das wirklich Erschreckende daran ist aber, daß es sich nicht etwa um besonders geschickt eingefädelte Propaganda handelt, die man schwer widerlegen könnte.
Nein, was die GOPse von sich gegen, ist nicht nur gelogen, sondern auch noch dummdreist - mit ein paar Gehirnzellen und einer Minute Recherchearbeit, kann jeder die Republikanerlügen leicht als solche entlarven. Es würden wüste Behauptungen aufgestellt, die
„anyone with an Internet connection can disprove in a minute“.
Fragt sich, wieso das „die Amerikaner“ aber nicht tun.
Wieso also das Desinteresse?
Wieso kann man sieben Jahre nach 9/11 den Amerikanern immer noch den absurden Quatsch verkaufen, daß der Irak hinter der Al Qaida steckte?
Obwohl jeder Hinterwäldler inzwischen gemerkt hat, daß das Gegenteil richtig ist: Al Qaida wurde erst durch den US-Angriff auf den Irak in das Land gelassen und Saddam hatte weder Massenvernichtungswaffen, noch irgendeine Verbindung zu den Attentaten auf NY und Washington.
Aber selbst die einfachsten Informationen - wo und wann waren eigentlich die Attentate? - sind scheinbar schon aus den löcherigen Hirnen der Durchschnittsamis entfleucht.


(Danke Jakester für das Video)

Aber ich krieche doch ein bißchen zu Kreuze - Dank des SZ-Gesprächs mit Richard Sennett - "Amerika im Niedergang".
Es lohnt sich immer dem Mann zuzuhören und er empört sich über die überheblichen Deutschen, die sich über die Dummheit der Amerikaner beklagen.
(Den Schuh muß ich mir wohl anziehen).
„Aber die Amerikaner sind nicht dümmer, sie haben nur keine Weiterbildungsmöglichkeiten.“
Hier verschwimmen dann also die Begriffe „Dummheit“, „fehlende Intelligenz“, „fehlende Bildung“ und „Phlegma“.
Von den „dummen“ oder „doofen“ Amerikanern zu sprechen ist doch etwas wohlfeil, wenn man bedenkt, daß das Bildungssystem derart mies ist, daß nahezu ein Drittel des Volkes nicht schreiben und lesen können.
Sennett: Die USA haben eine effektive Analphabeten-Quote von 28 Prozent. Es geht um effektiven Analphabetismus, und der liegt dann vor, wenn jemand einen einfachen Vertrag oder einen längeren Text nicht lesen kann. Das Ausbildungsniveau ist sehr niedrig.
Ich bin der letzte, der so philanthropisch wäre, daß ich erwartete Menschen würden von ganz allein und in Massen auf die Idee kommen sich hehre Bildungsziele zu setzen.
Wenn ein Schulsystem nur auf Sport setzt und klassische Fächer fast komplett vernachlässigt - wie naiv ist es dann anzunehmen die Schüler kämen von allein in ihrer Freizeit auf die Idee sich mit Mathematik und Literatur zu befassen?
Sennett: Im vergangenen Jahr gaben unsere Schuldistrikte 600-mal mehr für Sport aus als für Naturwissenschaften - können Sie sich das vorstellen?
Man könnte gewissermaßen sagen - denn sie wissen nicht was sie tun.
Ganz ohne die Anleitung zum schulischen Lernen geht es eben nicht - ginge es auch hier nicht - und wir sind Dank der CDU-Bildungspolitik, die kürzt und kürzt, allerdings auf dem Wege es der USA nachzumachen.

Die Amerikanische Dummheit des Wählers wird also begünstigt durch miserable Schulformen.

Es kommt aber ein Zweites dazu, das womöglich noch schwerwiegender ist:
Die Religiosität, die die Menschen dazu bringt Fakten zu negieren und den „gesunden Menschenverstand“ auszuschalten, wenn politische Irrtümer ganz offen zu Tage treten.
Kommen wir dafür noch mal zur GOP-Kandidatin für die Vizepräsidentschaft zurück - für
Sennett „eine dekadente Figur. Sarah Palin träumt von der Rückkehr zur heilen Welt der amerikanischen Kleinstädte. …Wenn die Republikaner die Wahl gewinnen, wird sich die Krise vermutlich noch verschärfen."
Zur „Heile-Welt“-Phantasie gehören an erster Selle die sogenannten „moral values“ - also eine rigide Sexualmoral, die vor allem eins ist; nämlich: Durch und durch bigott und verlogen.
Das Land, das gegen das öffentliche Nippelzeigen strafrechtlich vorgeht, hat gleichzeitig die größte Pornoindustrie der Welt.
Das Land, in dem ein Krieg gegen weibliche Selbstverantwortung bei der Abtreibungsfrage geführt wird, ignoriert, daß alle internationalen Untersuchungen zeigen, daß es je weniger Abtreibungen gibt, desto liberaler die Regelungen sind.
Das Land, das gegen Sexualaufklärung und Verhütung zu Felde zieht, hat aber die mit Abstand höchste Zahl von Teenagerschwangerschaften.
Ich bleibe bei letzterem Beispiel, weil das etwas ist, daß die oberste Alaskanerin aus ihrer eigenen Familie kennt und dennoch hartnäckig sämtliche Augen - inklusive Hühneraugen vor der Realität verschließt.
Ein Milliarde Dollar hat sich die US-Regierung das Erziehungsprogramms "Creating Positive Relationships" kosten lassen - "Abstinence only".
Keine Aufklärung, Verhütungsmittel weg von den Kindern und Abschreckung predigen.
Nach zehn Jahren der vorsätzlichen Kinderverdummung in Amerika ist das „verblüffende“ Ergebnis:
Amerikas Jugend hat Sex wie eh und je - allerdings wissen sie weder über ihren Körper noch über Verhütung Bescheid. Sexuell übertragene Krankheiten sind auf Rekordniveau - ebenso wie die Teenagerschwangerschaften - was’n Wunder!
Laut einer Studie des National Center for Health Statistics haben 70 Prozent der US-Teenager vor ihrem 18. Geburtstag Oralsex, über 45 Prozent haben bis dahin mindestens einmal Geschlechtsverkehr. Und fast die Hälfte aller Neuinfektionen mit Geschlechtskrankheiten pro Jahr tritt bei Jugendlichen auf.
Es ist vollkommen offensichtlich, dass "abstinence only"total gescheitert ist - siehe Britsol Palin. Es wird fröhlich gepoppt, cunnilungiert und fellationiert - ohne irgendwelche biologischen Fakten zu kennen.
Die USA sind trotz - oder wegen - ihrer Prüderie die westliche Industrienation mit den meisten Teenagerschwangerschaften. Im Jahr 2006 kamen hier laut offizieller Statistik auf 1000 Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren 41,9 Geburten, mehr als 80 Prozent dieser Schwangerschaften waren ungeplant. In Deutschland waren es nur 10,7 Geburten, in Kanada 13,4.
Dazu würde ich schon gerne noch mal Richard Sennett fragen: Man muß doch auch ohne Intelligenz und/oder ohne Bildung fähig sein Konsequenzen zu ziehen, wenn sich gezeigt hat, daß eine Ansicht oder eine politische Strategie TOTAL gescheitert ist.

Das kann doch auch der Doofste jeden Tag feststellen, daß die republikanischen Neocon-Pläne für den Irak und Afghanistan ein einziges Desaster sind und sich keine der Vorhersagen („Dominoeffekt der Demokratie“) bewahrheitet hat.
Das kann doch auch der Doofste jeden Tag feststellen, daß die republikanischen „moralischen“ Kindersexualerziehungsmethoden das Gegenteil von dem bewirkt haben, was sie sollten. Müßten das nicht auch die 28 % Analphabeten verstehen?

Wieso wollen dennoch ~ 50 % der USA’ler McCain/Palin wählen?

Es bleibt rätselhaft für mich.

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