TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Freitag, 18. November 2011

Und wieder ein Tag…..

Und hier ein update zur ewig aktuellen Sendereihe „Schlimmer geht immer“.

16 Jahre währte das Grauen. Von 1982 bis 1998 stand ununterbrochen der fette Pfälzer Provinzler, der nicht eine einzige Fremdsprache beherrschte an der Spitze der Bundesregierung.
Ich war immer froh ihn im Bundestag oder im Wahlkampf zu sehen, denn solange er hier in miesem deutsch seine rhetorischen Debakel abspulte, konnte er uns wenigstens nicht im Ausland blamieren.
Helmut Kohl war in jeder Hinsicht ein Bauchmensch, der sich ganz seinen Instinkten hingab.
Einige seiner Instinkte funktionierten allerdings auch unbestritten gut.
Insbesondere sein Fettnapf-Instinkt ist legendär. Selbst auf ganz fremdem Terrain in Japan oder Indonesien steuerte Kohl mit traumwandlerischer Sicherheit jeden Fettnapf an.
Was für eine Wohltat, als dann Schröder und Fischer international eine Figur machten, die jeder außer GWB respektierte.
Und was könnte ein besserer Ausweis für die Richtigkeit des Tuns sein, als die Ablehnung durch die verbrecherische Bush-II-Administration?

Aber ehe man sich versah, hatten es die deutschen Wähler geschafft unter 82 Millionen Personen die mit Abstand Peinlichste heraus zu picken und diese ausgerechnet auf den Stuhl des obersten Diplomaten, Vizekanzlers und Außenministers zu setzen.

Geht es noch absurder, als ein notorisch beleidigter Wichtigtuer, der seinen Minderwertigkeitskomplex überkompensiert, indem er in der Türkei empört mit dem Fuß aufstampft und mit hochgerecktem Kinn kreischt:
Ich bin hier nicht als Tourist in kurzen Hosen! Das was ich sage, zählt!

Aber da ist ja noch sein früherer Generalsekretär, der auf Kohlschen Umfang angeschwollen mit seinem Bundeswehrkäppi durch die Welt stolpert und nur die eine Mission kennt: Das Ansehen, welches Heidemarie Wieczorek-Zeul in der Welt aufgebaut hat systematisch zu zertrümmern!
Gnadenlos läßt der Stocherer im Niebel der Bedürftigen die Hilfsorganisationen am ausgestreckten Arm verhungern.
Entwicklungshilfe gibt es nur noch, wenn das den deutschen ökonomischen Interessen oder der Bundeswehr nutzt.

Beide FDP-Witzfiguren haben es geschafft ihre Ämter zu marginalisieren.

Unfassbar, aber wahr: In den größten außenpolitischen Krisen - Libyen, Iran und Euro/EU - spielt der Außenminister nicht die geringste Rolle.
Angesichts der völligen politischen Talentlosigkeit und abstoßenden Physionomie von Außen- und Entwicklungshilfeminister sollte man froh sein, daß sie sich schon selbst abgewickelt haben.

Stattdessen spielen aber unglücklicherweise auf internationaler Bühne Merkel und Schäuble die erste Arschgeige.
Mit Zaudern und einem ewigen Njet haben es die beiden fachfremden CDU`ler vermocht die Eurokrise um ein vielfaches teurer zu machen, die Risiken von den Banken auf die Steuerzahler abzuwälzen und europaweit antideutsche Ressentiments zu schüren.

"Vor zwei Jahren hatten die Banken noch deutlich höhere Bestände an Griechenland-Anleihen, heute dagegen haben die Banken ihre Bestände an Griechenland-Forderungen deutlich zurückgefahren. Das heißt, der Schuldenschnitt trifft die Banken jetzt weniger hart. Aber umso härter trifft es jetzt die öffentliche Hand."
(Prof. Thomas Hartmann-Wendels, Wirtschaftswissenschaftler Universität Köln)
Bei jedem normalen Betrieb wäre das Insolvenzverschleppung, und die ist strafbar.

Schamlos die braune Karte spielend belog Merkel ihr Volk, indem sie ihm die Fama von den „faulen Griechen“ auftischte, obwohl in Griechenland eine deutlich höhere Jahresarbeitszeit gilt als in Deutschland. Deutschland ist Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.

Merkel und ihr Ex-Wirtschaftsberater und jetziger Bundesbank-Chef Weidmann wetteifern darum, wer am lautesten "Nein" zum EZB-Einsatz schreit. Dabei ist unübersehbar: Der beschlossene Hebel für den Rettungsschirm funktioniert nicht wie erhofft. Um Spanien und Italien vor der Spekulation zu schützen, ist ein hoher Schutzwall erforderlich. Und dieses Problem muss schnell gelöst werden. Deswegen müssen wir über neue Wege nachdenken. Eine Banklizenz für den Rettungsschirm darf dabei ebenso wenig ein Tabu sein wie die bereits erfolgreich eingesetzten Eurobonds.
Merkels Botschaften dagegen lauten: Mehr sparen hilft mehr - und wir haben bloß einen Staatsschuldenkrise. Beides ist falsch. Die Kanzlerin macht den Menschen etwas vor. Spanien hat weniger Staatsschulden als Deutschland, aber völlig überschuldete private Haushalte. Um solche Länder wirtschaftlich neu aufzustellen, hilft nicht dumpfes Sparen, sondern es muss investiert werden. Die Steuereinnahmen müssen erhöht und vor Spekulation geschützt werden. Und zwar jetzt.
Frau Merkel predigt Wasser und trinkt selber Wein. In Deutschland wird die Neuverschuldung im kommenden Jahr dank einer auf Pump finanzierten Steuersenkung für die reichere Hälfte der Bevölkerung steigen. In Deutschland bastelt Angela Merkel mit viel Geld der FDP einen Rettungsschirm - andern Ländern rät sie zu strikter Haushaltsdisziplin. An Merkels Wesen wird Europa nicht genesen, sondern tiefer in die Krise rutschen.
(Jürgen Trittin. PM Nr. 1039 vom 18. November 2011)

Merkel hat zuerst die Beziehungen zu Moskau und Warschau (Erika Steinbach!!) ruiniert, fror dann das Verhältnis zu Washington und Paris ein, stieß NATO und UN durch bizarre Sonderwege vor den Kopf, brachte Rom, Athen und Madrid ob ihrer Überheblichkeit in Rage und zerschlägt nun auch noch das letzte heile Porzellan zwischen Berlin und London.

Um Deutschlands Beliebtheit in Europa endgültig zwischen Mundfäule und Fußpilz anzusiedeln, ließ die Kanzlerin ihren getreuesten Kettenhund von der Leine: Volker Kauder goes Außenpolitik und erinnert dabei an so eine Art Ribbentrop für Arme.

Unmittelbar vor dem Besuch des Britischen Premiers Cameron in Berlin rammte Kauder den Engländern ein paar Messer in den Rücken.

An die Adresse der Briten teilte der CDU-Fraktionschef mit, in Brüssel werde jetzt wieder „deutsch gesprochen“.

"Nur den eigenen Vorteil suchen zu wollen und nicht bereit sein, sich auch einzubringen - das kann nicht die Botschaft sein, die wir den Briten durchgehen lassen", hatte Kauder auf dem CDU-Parteitag in Leipzig gesagt.
(Spon 16.11.11)

Tja, da nehmen ja die Richtigen den Mund voll.

Wie man Freunde verkaudert!
Volker Kauder hat mit harschen Worten Großbritannien verprellt - und nimmt in Kauf, dass Premier Cameron an diesem Freitag womöglich "entsprechend aufgeladen" zum Staatsbesuch nach Berlin kommt. Die Briten sind dagegen stinksauer: Kauder schürt die alte Angst vor den Deutschen. Für die Kanzlerin wird das Treffen damit umso schwieriger. Offenbar hat niemand Volker Kauder auf die Schnelle erklären können, welchen außenpolitischen Schaden er mit seinen Äußerungen über Großbritannien anrichtet. Vielleicht hat der CDU/CSU-Fraktionschef auch schlicht Gefallen daran gefunden, am Mittwoch in allen britischen Blättern zitiert zu werden.
Jedenfalls legte er gleich nach und sagte, er habe sich Großbritannien nicht ohne Grund mal "vorgenommen". Jetzt sollten die Briten "nicht so sensibel sein", Veränderungen in Europa seien nun mal nötig. Kauder hatte gesagt, man werde Großbritannien "nicht durchgehen" lassen, nur auf den eigenen Vorteil zu schauen. Er klang regelrecht erfreut, als er später feststellte, es könne gut sein, dass der britische Premier David Cameron an diesem Freitag "entsprechend aufgeladen" zum Staatsbesuch nach Berlin komme.
Entweder verfolgt Kauder einen Plan, dessen Genialität bisher nur er allein durchschaut, oder er weiß erschreckend wenig über den Nachbarn von der Insel. Im vergangenen Jahr haben Cameron und Bundeskanzlerin Angela Merkel eine "sehr ehrliche und offene Partnerschaft" vereinbart. Sollte Kauder das so verstanden haben, dass man den Briten jetzt mal richtig die Meinung geigt, so liegt er denkbar weit daneben. Auch die besonnenen britischen Kommentatoren sind stinksauer. Der prinzipiell Deutschland-freundliche Historiker Timothy Garton Ash schlug im Guardian, ausgehend vom Wort "Kauderwelsch", die Einführung eines neuen Verbs vor: kaudern, oder "to kauder". Bedeutung: die Überführung des Stammtisch-Gelabers in die politische Debatte. Kauder hat sich nicht bloß im Ton vergriffen, er hat die Debatte über Europa in Großbritannien weiter emotionalisiert. Das Thema ist ohnehin ein schwieriges im Land, und dann kommt ein Deutscher daher, maßregelt die Briten, begeht auch noch den Fauxpas zu sagen, es werde nun Deutsch gesprochen in Europa. Ein schlimmeres Bild gibt es nicht in Großbritannien. Es ist das Bild des hässlichen Deutschen, der, so absurd das klingt, nach der Macht greift. Dass der Unionspolitiker seine Äußerungen mit der Bemerkung abrundete, man solle jetzt mal nicht so empfindlich sein, kann auf der Insel nur als Zynismus aufgefasst werden.
(Christian Zaschke 18.11.11)

Kauders Attacke war ein voller Erfolg.
Heute hat das Treffen Cameron-Merkel in Berlin stattgefunden und statt in der Euro-Krise an einem Strang zu ziehen, wurde Uneinigkeit erreicht.

TS-Schlagzeile des Tages:

Cameron trifft Merkel in Berlin. In zentralen Punkten zur Zukunft Europas weiter uneins

Die Merkelregierung hat die Talente des Sehers Lügfix aus „Asterix und der Seher“.



Mit solchen Typen am Tisch kann es nur Streit und Missgunst geben.

1 Kommentar:

jakebaby hat gesagt…

Dazu auch der Jochen: http://www.duckhome.de/tb/archives/9652-Am-deutschen-Wesen-soll-Europa-genesen.html

Gruss
Jake